Mittwoch, 18. März 2020

Corona-Krise: Douglas lässt weiter arbeiten und übt Druck auf Belegschaft aus!




München - seit dieser Woche ist klar: Alle bayrischen Einzelhändler, die keine Waren des alltäglichen Bedarfs verkaufen, müssen aufgrund der Corona-Pandemie sofort und auf unbestimmte Zeit schließen.

Laut Tina Müller, Geschäftsführerin der Parfümerie Douglas, heißt es „In schlechten Zeiten kaufen Frauen Lippenstift.“. Mit dieser Aussage bekräftigte sie bei den „Wirtschaftsgesprächen am Main“ ihre Botschaft, dass das Schönheitsgeschäft krisenresistent sei. Leider werden sich einige der Douglas-Beschäftigten Luxusartikel wie Lippenstift zukünftig wohl nicht mehr groß leisten können, denn:


 

Douglas meldet Kurzarbeit an!



Kurzarbeit bedeutet, dass Mitarbeiter in Unternehmen weniger Stunden als gewöhnlich arbeiten z.B. wegen Schließungen, massiven Arbeitsausfall etc.
Der dadurch entstandende Einnahmeausfall wird durch Zahlungen vom Staat, genauer gesagt der Bundesagentur für Arbeit, ausgeglichen. Das dadurch auch verringerte Gehalt der Beschäftigten wird dann zu 60% vom Staat gezahlt und der Arbeitgeber leistet, wenn möglich, eine Aufzahlung um die Lohnlücke zu verkleinern. Das Einführen von Kurzarbeit unterligt dem Mitbestimmungsrecht des Betriebsrates, soweit dieser vorhanden ist und kann nicht einfach so vom Arbeitgeber umgesetzt werden.

Diese Maßnahme ist vor allem für Unternehmen gedacht, welche ansonsten kaum überleben könnten, Kündigungen sollen so abgewendet werden. 


Ist diese Maßnahme jedoch für Douglas wirklich notwendig, da das Unternehmern sonst nicht überleben kann? Fragwürdig! Denn wie es in vielen Wirtschaftsmagazinen steht, schreibt Douglas seit Eintritt von Frau Müller und den vielen Veränderungen und Erneuerungen keine roten Zahlen mehr, ganz im Gegenteil: Der jährliche Umsatz wurde massiv gesteigert.

Daher ist es nicht nachvollziehbar, dass das Unternehmen diese Ausnahmesituation, in der viele Mitarbeiter Angst um die Zukunft haben und sich wegen ihres Einkommen Sorgen machen, gewissenlos ausnutzt und in den, vom Staat zur Verfügung gestellten Geldtopf greifen will!

60% würden die Beschäftigten vom Staat erhalten, Douglas würde lediglich noch ganze 5% dazu zahlen!
Von einem Unternehmen, welches jährlich bis zu 3,5 Milliarden Euro (Quelle Statista.com, Beitrag vom 18.12.2019) Umsatz macht, ist wohl mehr zu erwarten!

Dieser dürftige Beitrag zeigt, wie sehr Douglas sich um seine Angestellten schert. Seinen Mitarbeitern noch die 40% vom Gehalt auszuzahlen würde die Parfümerie keineswegs in die Insolvenz treiben, doch die Beschäftigten selbst müssen zusehen wie sie mit solch einer Kürzung zurecht kommen. Wie sollen beispielsweise alleinerziehende Mütter in München die Kosten zum Überleben stemmen? Nicht machbar!

Argumente wie betriebsbedingte Entlassungen oder Gefahr der Insolvenz bei nicht Einführung von Kurzarbeit, nutzt das Unternehmen, um die Mitarbeiter dazu zu bringen, die Vereinbarung zur Kurzarbeit zu unterschreiben.

 

 

Wer nicht bereit ist zu unterschreiben, dem wird mit sofortiger betriebsbedingter Kündigung gedroht


 

Vor allem auf betriebsratslose Filialen wird starker Druck ausgeübt, denn hier sind die Beschäftigten schutzlos, da sich kein Betriebsrat für bessere Konditionen einsetzen kann.
Darum sollten sich alle betriebsratslosen Filialen Gedanken machen und sich im Klaren darüber sein, wie wichtig es ist, eine Mitarbeitervertretung zu gründen!

Angst und Unwissenheit der Angestellten ausnutzen um sich selbst in die Tasche zu verdienen... für uns als Mitarbeiter ein Zeichen dafür, dass Douglas vor nichts mehr zurückschreckt!
 



Bevölkerung soll aufgrund der Corona-Pandemie zu Hause bleiben, doch Douglas lässt weiter arbeiten! 


Seit dieser Woche wurden Ladenschließungen von der Regierung bis auf weiteres angeordnet. Diese sollen die weitere Verbreitung der Corona-Erreger eindämmen.
Douglas scheint die getroffenen Maßnahmen und Apelle der Politik nicht ernst zu nehmen: Angestellte werden in die geschlossenen Fillialen geordert um hier Aufräumarbeiten und Retourenbearbeitung zu leisten und um Regale aufzufüllen! Ein verantwortungsloses Verhalten, was sprachlos macht!

Die Corona-Pandemie wird täglich schlimmer und die Ansteckungen nehmen stetig zu, aber die Kollegen*innen müssen trotzdem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren für lächerliche Arbeitbeschaffungsmaßnahmen, welche die Gesundheit aller leichtfertig aufs Spiel setzen!

Was soll man noch sagen. Gehalt und Gesundheit der Mitarbeiter, das alles ist für die Parfümerie Douglas offenbar nebensächlich. Wertschätzung ist und bleibt wie schon oft geschrieben, ein absolutes Fremdwort in diesem Unternehmen!!

11 Kommentare:

  1. Richtig armselig für so ein Unternehmen. Nicht das erst rund 25 Kollegen/innen in Unna auf die Straße gesetzt werden und mit dem Mindestmaß an Abfindung abgespeist werden. Jetzt müssen wir auch noch um unseren Lohn bangen nur damit dieses Unternehmen noch mehr Profit macht auf dem Rücken der Arbeitnehmer. Was eine schreckliches Unternehmen

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  2. Erst recht ein Grund mehr, DOUGLAS zu meidem.

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  3. Alles nach Plan. Alles wie es zu erwarten war von diesem seit Jahren nun kränkelndem Unternehmen. In der Not zeigt sich, wer dein wahrer Freund ist, sagt man. Dieses Unternehmen ist nicht Freind seinen MA. Es ist nicht mal mehr Partner. Es ist ein Ausbeuter. Zuckerbrot und Peitsche sind die Alltagsmethoden zum Gefügig machen des "Fußvolks" da. Welches im Übrigen den Laden am Leben und Laufen hält. Honig ums Maul schmieren nach oben hin und Drohgebahren verpackt in fürsorgliche Worte nach unten. Anders kennen wir es seit Jahren nicht mehr.

    Ich hoffe doch sehr dass nach dieser Krise auch die letzten Ignoranten/die Schüchternen/die Unsicheren und die Ewigloyalen ihre Augen öffnen und sich schleunigst um die Schaffung der Mitarbeiterverzretungen kümmern in den VSTs wo dies noch nicht der Fall ist. Und ich hoffe sehr dass die Arbeit der BRs vor Ort mehr geschätzt und verstanden wird, dass die Kollegen und Kolleginen hinter ihren NA-Vertretern stehen und sie unterstützen. Denn OHNE sie sind sie in DIESEM Unternehmen aufgeschmissen (wenn sie denn nicht buckeln wollen).

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  4. Das hat Konsequenzen!
    Es kommt gerade alles an die Öffentlichkeit!...Sauladen

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  5. Eine Frechheit von Douglas sollten sich was Schämen. Ein Geldgieriges Unternehmen sollte man meiden.Mir fehlen die Worte.Die Mitarbeiter die alles geben für das Unternehmen werden noch Angezogt.😡

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  6. Es ist nicht nur moralisch verwerflich, es ist auch wirtschaftlich nicht akzeptabel. Solche Beispiele sollten und können nur von den Kunden eine "Regulierung" erfahren indem die Kunden zukünftig Produkte dieser Firma meiden.

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  7. ......es ist fast nicht zu glauben, war für ein armseliges Unternehmen�� das muss großflächig öffentlich gemacht werden.

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  8. Und das ist mit Sicherheit nicht das einzige Unternehmen.
    Mir ist zu Ohren gekommen, dass ein anderer Riese des Handels gar keine Kurzarbeit abgemeldet habe und die Mitarbeiter vor die Entscheidung stellt ihren Urlaub zu nehmen, oder in unbezahlten Zwangsurlaub steckt.

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  9. Douglas ist nicht das einzige bekannte Unternehmen das so handelt....

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  10. Oh was für ein Trost... nicht das einzigste Unternehmen das so handelt....
    Selbst jetzt wird hier die Sheuklappe noch nicht abgenommen und versucht ein Unternehmen, dass das Geld lieber in die eigenen Finanzinvestorentasche wirtschaftet, egal zu welchem Preis, in den Schutz genommen.... Mitleid gür die Geldigen gibt es aber Solidarität für z.B. alleinerziehende Mütter nicht, die durch so ein Egoismus vielleicht nicht mehr wissen wie sie ihre Kinder ernähren können oder ihre Miete bezahlen sollen. ����

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