Derzeit zeichnet sich ein trübes Bild in der Münchner Innenstadt ab. Eine Douglas-Filiale nach der anderen wird mangels Rentabilität geschlossen, dazu gehören die Stores in der Neuhauserstr. 3, Neuhauserstr. 39, sowie das Geschäft in der Sendlingerstr. 62. Zudem steht auch die Schließung des Stores in der Leopoldstr. bevor. Viele der langjährigen Mitarbeiter verlieren somit ihre Arbeitsplätze. Der geschockten Belegschaft wurde zuvor allerdings Hoffnung gemacht, indem man sie ermutigte, sich doch in dem neuen Douglas Megastore, der am 26.11.2020 in der Kaufingerstr. 17 eröffnet wurde, zu bewerben.
Juristische Tricksereien und neue Arbeitsverträge
Das neue Prachtstück von Douglas erstreckt sich über 4 Etagen, auf 1160 m², es hätten sehr viele Angestellte weiterbeschäftigt werden können. Leider hat man in der Chefetage andere Pläne, denn mithilfe von juristischen Tricksereien setzt man nun einen Großteil der Beschäftigten auf die Straße.
Was den Kollegen*innen nicht mitgeteilt wurde: Es handelt sich bei dem neuen Douglas Megastore um eine komplett neue GmbH, welche unter dem Namen Douglas läuft. Statt der Parfümerie Douglas Deutschland GmbH handelt es sich nun um die Megastore GmbH.
Dies hat zur Folge, dass Beschäftigte, die bereits 15, 20 oder sogar 30 Jahre im Unternehmen Douglas arbeiten, wieder bei null anfangen müssen, wenn sie denn überhaupt genommen werden. Im Klartext bedeutet dies neue und somit schlechtere Arbeitsverträge mit Probezeiten und zahlreichen weiteren Nachteilen für die langjährigen Beschäftigten!
Followerzahl bei Instagram Thema in Bewerbungsgespräch
Mit der Hoffnung auf eine fortlaufende Beschäftigung bei ihrem jahrelangen Arbeitgeber haben sich etliche Mitarbeiter beim neuen Flagshipstore - welcher gerade mal 20 m von der Schließungsfiliale Neuhauserstr. entfernt ist - beworben und wurden auf unmenschlichste Art und Weise abgewiesen. Laut der Aussage einer Kollegin arbeitet man mit Begründungen wie „man sei nicht kompetent genug“. Mitarbeiter, die seit Jahrzenten im Unternehmen tätig sind, gelten plötzlich nicht mehr als kompetent? Seine Angestellten so loswerden zu wollen, macht einfach nur noch fassungslos! In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass Kollegen*innen teilweise nach ihrer Instagram-Followerzahl bei der Bewerbung gefragt wurden. Wird so mittlerweile Kompetenz bei Douglas definiert?
Keppel, der bibelfeste Sanierer
Mit verantwortlich für die Filialschließungen und Massenentlassungen ohne Weiterbeschäftigung ist der zu Douglas geholte Chief Restructuring Officer Michael Keppel. Dieser ist für seine Unternehmens-Sanierungen durch Härte und Gnadenlosigkeit bereits bekannt und gefürchtet. Es heißt, wer ihn ins Boot holt, will sein Geschäft schleifen.
„Gott und Geld passen zusammen“ - Michael Keppel
Ironischerweise stellt sich der Vollstecker Keppel in einem Artikel von handelsblatt.com, als Vollblut-Christ dar, der nur im Sinne der Nächstenliebe handeln würde und es als unerlässlich ansieht, in seinem harten Job als Unternehmenssanierer ausschließlich so zu agieren, dass niemand geschädigt wird.
„Ich bete auch für die Mitarbeiter“ - diese Aussage von Herrn Keppel hat für uns einen sehr bitteren Beigeschmack, wenn man sich die zuvor geschilderten Vorgängen bei Douglas zu Gemüte führt. Unserer Meinung nach sollte Herr Keppel lieber etwas dafür tun, um die Mitarbeiter zu retten und weniger beten. Somit wäre den Beschäftigten, welche demnächst auf der Straße landen, eindeutig mehr geholfen!
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