Donnerstag, 17. Dezember 2020

Douglas: Trotz Lockdown Läden geöffnet - Wir veröffentlichen hier die Anweisungen!


 

16. Dezember 2020 – Deutschland befindet sich im harten Lockdown. Alle Geschäfte, die nicht Artikel des täglichen Bedarfs verkaufen, mussten per Infektionsschutzmaßnahmenverordnung schließen. Es herrschen Ausgangsbeschränkungen und die Bevölkerung wird angehalten, zu Hause zu bleiben. All das scheint Tina Müller, Douglas-Chefin nicht zu interessieren. 

Viele Douglas-Filialen haben trotz Schließungsanordnung geöffnet und auch der neue Luxus-Megastore in der Kaufingerstraße 17 in München ist plötzlich „systemrelevant“. Dem Geschäft zuliebe schaut man bei Douglas gerne bei den derzeitigen Infektionszahlen und Corona-Todesfällen weg.

Douglas animiert Kunden*innen in die Innenstädte zu kommen

Während in diesen Zeiten alle versuchen, Rücksicht aufeinander zu nehmen, animiert Douglas die Menschen trotz harten Lockdowns in die Innenstädte zu fahren. Frau Müller zeigt wie ernst sie die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden*innen nimmt, indem sie schreibt „Wie für die meisten Einzelhändler ist es jedoch auch für unser Filialgeschäft in der Weihnachtszeit ein herber Schlag (…) Wir bieten daher weiterhin an, Click & Collect zu nutzen, also die Bestellung im Online-Shop und Abholung im Store.“



Tina Müllers Ankündigung in den sozialen Medien


Über Nacht Umfirmierung in „Drogerie“

In Zeiten des Lockdowns möchte die Parfümerie Douglas zur „Drogerie“ mutieren. Das geht aus einer Anweisung der Geschäftsführung an die Filialen in München und Umland klar hervor. „Wir öffnen unsere Stores unter dem Kontext, dass wir eine Drogerie sind, da wir das Sortiment des täglichen Bedarfs und der Grundversorgung haben“, heißt es in dem ver.di vorliegenden Schreiben. Dazu die Anweisung an das Personal: „Bitte räumt folgende Artikel vor Öffnung Eures Stores von der Verkaufsfläche weg: Dekoartikel und Schmuck z.B. Douglas Bär, Tosh außer Lesebrillen, Baumschmuck. Im Eingangsbereich des Stores sollte primär unser Drogeriesortiment präsentiert werden, sodass klar ist, dass wir eine Drogerie sind.“



 

 Klare Antwort des KVR auf die Anfrage eines Betriebsrats
 

Anweisungen, wie man Beamte des Ordnungsamtes abwimmelt

Man rechnet mit unangenehmen Kontrollen durch die Ordnungsämter der jeweiligen Städte, aber lässt es dennoch drauf ankommen. Wie zu reagieren ist, wird ebenfalls mitgeteilt: „Gebt Euch bitte direkt aktiv als Mitarbeiter*innen zu erkennen und sprecht die Beamten an. Bitte keine aggressiven Gespräche führen und Auseinandersetzungen vermeiden. Erklärt den Beamten, dass es sich bei diesem Store um einen Drogeriestore handelt. Wir versuchen eine zwangsweise Verriegelung unserer Läden zu verhindern, indem wir den Beamten signalisieren, dass wir den Anordnungen Folge leisten. Bitte lasst Euch die Ausweise zeigen und notiert die Namen in der Protokollvorlage anbei. Falls die Beamten den Store schließen möchten, legt bitte bereits mündlich Widerspruch ein.“

Am gestrigen Tag wurde dann unter anderem der Store in den Münchner Riem Arcaden durch das KVR und der Polizei geschlossen.


Geöffneter Douglas-Megastore während des Lockdowns am 16.12. in München

 

Einige Kommentare auf der Douglas-Facebook-Seite

 

Derartige Botschaften wurden an Schaufenstern von Douglas-Läden platziert

 

Frau Müller hat es auf Seite 1 geschafft

 

Nach öffentlicher Empörung knappe Entschuldigung

Das rücksichtslose Vorgehen von Frau Müller hat viel Medieninteresse auf sich gezogen und zahlreiche Kunden*innen lassen ihren Unmut in den sozialen Medien raus.

Nach der öffentlichen Empörung und dem Shitstorm dann der Rückzieher - Frau Müller schreibt auf Twitter kurz und knapp "Wir bitten alle um Entschuldigung, die wir mit unserem Vorgehen befremdet, oder vor den Kopf gestoßen haben.“.

Wir, als die Beschäftigten möchten hiermit klarstellen: Diese Entschuldigung nehmen wir nicht an! Denn sie ist nicht aus Einsicht heraus entstanden, sondern weil Sie, Frau Müller lediglich versuchen zu retten, was noch zu retten ist. Es geht Ihnen allein nur darum, das mittlerweile nicht nur angekratzte Douglas-Image zu schützen, was wiederum dem Umsatz zu Gute kommen soll.

Wie Sie zu Ihren Kunden*innen und Ihrer Belegschaft stehen, haben Sie in den letzten beiden Tagen mit Ihrem unverantwortlichen, dreisten und asozialen Verhalten mehr als deutlich bewiesen. Wir zumindest haben keine Fragen mehr!




Quellen:

BILD: Douglas-Chefin rebelliert gegen Merkels Lockdown

Spiegel: Trotz Shutdown - Parfumeriekette Douglas will einige Filialen offen halten


WELT: „Im stärksten Maße anrüchig“ – wie Douglas den Lockdown austrickst

Neue Presse: City im Lockdown: Händler werden kreativ, bei Douglas rückt die Polizei an 

 

Douglas hatte trotz Lockdown gestern noch Filialen offen, weil sie sich als „Drogerie“ bezeichneten – inzwischen haben sie ganz geschlossen.

Gepostet von ZDF heute-show am Donnerstag, 17. Dezember 2020
Gepostet von Post von Wagner am Donnerstag, 17. Dezember 2020

Donnerstag, 3. Dezember 2020

Unglaublich: Wie Douglas durch neu gegründete GmbH alte Mitarbeiter aus dem Unternehmen drängt!


Derzeit zeichnet sich ein trübes Bild in der Münchner Innenstadt ab. Eine Douglas-Filiale nach der anderen wird mangels Rentabilität geschlossen, dazu gehören die Stores in der Neuhauserstr. 3, Neuhauserstr. 39, sowie das Geschäft in der Sendlingerstr. 62. Zudem steht auch die Schließung des Stores in der Leopoldstr. bevor. Viele der langjährigen Mitarbeiter verlieren somit ihre Arbeitsplätze. Der geschockten Belegschaft wurde zuvor allerdings Hoffnung gemacht, indem man sie ermutigte, sich doch in dem neuen Douglas Megastore, der am 26.11.2020 in der Kaufingerstr. 17 eröffnet wurde, zu bewerben.


Juristische Tricksereien und neue Arbeitsverträge


Das neue Prachtstück von Douglas erstreckt sich über 4 Etagen, auf 1160 m², es hätten sehr viele Angestellte weiterbeschäftigt werden können. Leider hat man in der Chefetage andere Pläne, denn mithilfe von juristischen Tricksereien setzt man nun einen Großteil der Beschäftigten auf die Straße.

Was den Kollegen*innen nicht mitgeteilt wurde: Es handelt sich bei dem neuen Douglas Megastore um eine komplett neue GmbH, welche unter dem Namen Douglas läuft. Statt der Parfümerie Douglas Deutschland GmbH handelt es sich nun um die Megastore GmbH.

Dies hat zur Folge, dass Beschäftigte, die bereits 15, 20 oder sogar 30 Jahre im Unternehmen Douglas arbeiten, wieder bei null anfangen müssen, wenn sie denn überhaupt genommen werden. Im Klartext bedeutet dies neue und somit schlechtere Arbeitsverträge mit Probezeiten und zahlreichen weiteren Nachteilen für die langjährigen Beschäftigten!


Followerzahl bei Instagram Thema in Bewerbungsgespräch


Mit der Hoffnung auf eine fortlaufende Beschäftigung bei ihrem jahrelangen Arbeitgeber haben sich etliche Mitarbeiter beim neuen Flagshipstore - welcher gerade mal 20 m von der Schließungsfiliale Neuhauserstr. entfernt ist - beworben und wurden auf unmenschlichste Art und Weise abgewiesen. Laut der Aussage einer Kollegin arbeitet man mit Begründungen wie „man sei nicht kompetent genug“. Mitarbeiter, die seit Jahrzenten im Unternehmen tätig sind, gelten plötzlich nicht mehr als kompetent? Seine Angestellten so loswerden zu wollen, macht einfach nur noch fassungslos! In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass Kollegen*innen teilweise nach ihrer Instagram-Followerzahl bei der Bewerbung gefragt wurden. Wird so mittlerweile Kompetenz bei Douglas definiert?


Keppel, der bibelfeste Sanierer


Mit verantwortlich für die Filialschließungen und Massenentlassungen ohne Weiterbeschäftigung ist der zu Douglas geholte Chief Restructuring Officer Michael Keppel. Dieser ist für seine Unternehmens-Sanierungen durch Härte und Gnadenlosigkeit bereits bekannt und gefürchtet. Es heißt, wer ihn ins Boot holt, will sein Geschäft schleifen.

„Gott und Geld passen zusammen“ - Michael Keppel

Ironischerweise stellt sich der Vollstecker Keppel in einem Artikel von handelsblatt.com, als Vollblut-Christ dar, der nur im Sinne der Nächstenliebe handeln würde und es als unerlässlich ansieht, in seinem harten Job als Unternehmenssanierer ausschließlich so zu agieren, dass niemand geschädigt wird.


„Ich bete auch für die Mitarbeiter“ - diese Aussage von Herrn Keppel hat für uns einen sehr bitteren Beigeschmack, wenn man sich die zuvor geschilderten Vorgängen bei Douglas zu Gemüte führt. Unserer Meinung nach sollte Herr Keppel lieber etwas dafür tun, um die Mitarbeiter zu retten und weniger beten. Somit wäre den Beschäftigten, welche demnächst auf der Straße landen, eindeutig mehr geholfen!