In dem Douglas-Store im Münchner PEP-Einkaufszentrum wurde kürzlich eine neue Aktion innerhalb der Belegschaft vorgestellt: Unter dem Motto „Fülle deine Weihnachtstüte“ gehst es darum, dass Angestellte sich 5 Parfüm-Tester pro Kalendermonat aussuchen können und für ihre Weihnachtstüte, welche am Ende des Jahres ausgehändigt wird, „speichern“ können. Die ausgesuchten Tester erhält man allerdings nur, wenn man in den entsprechenden Monaten kein einziges Mal krankheitsbedingt ausgefallen ist - bei nur einem einzigen Fehltag im Monat verfallen die ausgesuchten Tester, und man erhält nichts.
Die Mitarbeiter können „selbst entscheiden“, wie voll die Weihnachtstüte wird, indem sie ganz einfach nie krank werden, bzw. nie krankheitsbedingt ausfallen. Dass man sich eine derartig geschmacklose Aktion ausdenkt, um die Krankheitsquote künstlich niedrig zu halten ist in Pandemiezeiten nicht nur dreist, sondern unverantwortlich und respektlos allen Mitarbeitern und Kunden gegenüber. Man beweist uns hiermit, dass man sich bei Douglas der Fürsorgepflicht seiner Belegschaft gegenüber offenbar keineswegs bewusst ist, oder diese auch nur ansatzweise ernst nimmt! Wir befinden uns coronabedingt in einer ohnehin sehr angespannten Situation, auf der es auf die Rücksicht aller ankommt. Mit dieser Aktion drängt man die Belegschaft dazu, sich nicht arbeitsunfähig zu melden, und riskiert so die Gesundheit von unseren Kollegen*innen und Kundschaft!
Gesundheitsrisiko für die Allgemeinheit
Hat man laut Douglas-Verantwortlichen also einen Einfluss darauf, ob man krank wird, oder nicht? Scheinbar ja - anders macht diese Aktion nämlich keinen Sinn, denn kranke Kollegen*innen werden bestraft, indem sie keine Tester erhalten. Was bedeutet das in der Praxis? Wenn man nun beispielsweise Beschwerden mit den oberen Atemwegen hat, geht man womöglich nicht, wie üblich zum Arzt, sondern schleppt sich in die Arbeit, da ja sonst die versprochenen Tester verfallen. Mit Folgen für alle! So ernst nimmt man bei Douglas also den Gesundheitsschutz in Hinblick auf Corona!
Wer krank ist, fällt dem Team in den Rücken
Auch der letzte Absatz des Aushanges lässt tief blicken: Es heißt „Jeder hat ihren Bereich und dementsprechend ihre Aufgaben. Bist du abwesend, haben die anderen immer mehr zu tun.“ Anders ausgedrückt fällt man dann wohl seinem Team in den Rücken, wenn man krankheitsbedingt ausfällt?! Wir fragen uns an dieser Stelle, welche Schulungsmaßnahmen Douglas-Manager erhalten, denn dieser Aushang beweist, dass man auf allen Ebenen versagt hat! Unglaublich, wie man sich in diesen Zeiten solch einen Schwachsinn ausdenken kann - es zeigt mal wieder, welche Werte bei Douglas zählen. Soziale Verantwortung und Fürsorgepflicht gehören definitiv leider nicht dazu!
Ich, ehemalige Douglas Mitarbeiterin muss diesem Artikel zustimmen, bei Douglas herrscht nur ein Gesetz, das ist Umsatz, Umsatz, Umsatz. Um diesen zu erreichen, werden alle Mittel der Grauzone hin zu gezogen. Wenn man bis zu einer bestimmten Uhrzeit das Ziel noch nicht erreicht hat, dann geht der Telefon / Mailterror los. Ein Mitarbeiter bei Douglas wird weder wertgeschätzt, noch respektvoll behandelt, im Gegenteil Kündigungsandrohungen sind die Tagesordnung. Bei Gesprächen mit der GF ist zu empfehlen, dass man alles auf Band aufnimmt oder es schriftlich niederlegt mit unterschrift der GF, da alles was man sagt, gegen eine verwendet wird, man als Lügnerin und Betrügerin hingestellt wird. Meines erachten sollte man die komplette GF durch Führungskompetenzen ersetzen. Denn so kann ein Unternehmen nicht langfristig seine Geschäfte aufrecht erhalten. Denn das Motto, der Kunde ist König, existiert nicht mehr, es herrscht das Motto, Kunde abzocken, soviel wie möglich, dem Mitarbeiter sowenig wie möglich bezahlen.
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